Diateichismata Zu dem Phänomen innerer Befestigungsmauern im griechischen Städtebau

A Diateichisma is part of a city´s fortification system. Unlike a city wall it was built within the urban area dividing a city in two parts. This study focuses on two aspects. On the one hand, the phenomenon of diateichismata is considered as part of fortification architecture, on the other hand the...

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Main Author: Sokolicek, Alexander (auth)
Format: Electronic Book Chapter
Published: Österreichisches Archäologisches Institut 2009
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Description
Summary:A Diateichisma is part of a city´s fortification system. Unlike a city wall it was built within the urban area dividing a city in two parts. This study focuses on two aspects. On the one hand, the phenomenon of diateichismata is considered as part of fortification architecture, on the other hand the influence of diateichism on the organisation of the urban space is pointed out. Furthermore, the reasons, why diateichismata were build are considered as a focal point of the study. The settlement are displayed in a catalogue, technical data is in charts. Written sources mentioning diatechisma are put together including relevant passages of the text. In scientific research diateichismata have been regarded as mere functional buildings, however, they have been studied systematically. In this study, the significance of diateichismata is analysed beyond the aspects of fortification; in particular, the impact of diateichismata on the development and utilisation of urban space is a spezial interest. A comparative analysis of settlements with diateichisma has needs of comparable criteria. The most applicable term, after which settlements with diateichisma can be discerned and put in order, is the chronological relation of diateichisma and city wall, because here chronology is the only variable giving valuable information on settlement development. Hence three variations of settlements with diateichisma can be discerned: 1. Settlements with diateichisma built together with the enceinte. 2. Settlements with secondarily but diateichisma. 3. Settlements with diateichisma which originate after expansion of walled urban space. Most of the studied settlements have diateichismata which were built after the enceinte (23 examples) or which origins from expansion of walled city space (19 settlements). Contemporaneous diateichismate are rare (14 settlements), only in a few cities the relation between diateichisma and city wall remains unclear. The earliest diateichismata be dated in late 7th cent. B.C., the latest was build in the middle of the 2nd cent. B.C. Within this chronological frame the highest concentration of diateichismata can be traced in classical and hellenistic times. The distriution of cities is spead from the Iberian Peninsula to Greek parts of modern Afghanistan (Graeco-bactria). Only any regions do show concentrations of settlements with diateichisma. In the Western Mediterranean there are more cities with secondarily built diateichisma, in the area of north-western Greek in a lot of cities the walled urban space was enlarged establishind diateichismata between the original city area and the newly acquired space. Generally, diateichismata serve as obstacles to enemies which conquered the enceinte already or as barrier wall for hostile parties fighting within the boundaries of the city wall. Despite of the clear military function only cities of military character have a diateichisma; there it always serves as a barrier wall protecting free space
Diateichismata sind Befestigungsmauern, die durch bebautes oder unbebautes Areal ummauerter Siedlungen verlaufen und dieses in zwei Gebiete teilen; sie bilden mit den jeweiligen Umfassungsmauern meist komplexe Verteidigungssysteme. Die vorliegende Arbeit behandelt das Phänomen des Diateichisma als Befestigungsbauwerk und seinen Einfluß auf die urbanistische Organisation des Stadtbildes. Die Darstellung der Forschungsgeschichte und der antiken Schriftquellen zum Thema Diateichisma bilden die Einleitung der Arbeit. Einen zentralen Punkt bildet dabei die Analyse der Siedlungen mit Diateichisma nach siedlungstypologischen Gesichtspunkten. Weitere wesentliche Fragestellungen betreffen das Verhältnis des Diateichisma zum urbanen Raum sowie die Ursachen, die zur Errichtung der Diateichismata geführt haben. Die Siedlungen mit Diateichisma werden detailliert in einem Katalog erfaßt. Die technischen Daten zu den Siedlungen werden tabellarisch dargestellt, die Testimonien zu Diateichisma sind mit Auszügen der relevanten Textpassagen wiedergegeben. In der Forschung wurden Diateichismata als militärische Zweckbauten behandelt, sie wurden aber nie systematisch untersucht. Für eine vergleichende Analyse der Siedlungen mit Diateichisma wurde die Auswertung des bauchronologischen Verhältnisses von Diateichisma und Umfassungsmauer als am meisten geeignetes Kriterium herangezogen, weil nur dieses Verhältnis Aufschluss über die Entwicklung der Siedlungsgröße geben kann. Zu unterscheiden sind: 1. gleichzeitig mit der Umfassungsmauer errichtete Diateichismata; 2. nachträglich errichtete Diateichismata; 3. Diateichismata, die durch Erweiterung des befestigten Stadtgebietes entstanden sind. In den meisten der untersuchten Siedlungen (23 Beispiele) wurde Diateichisma nachträglich errichtet. Durch Stadterweiterung entstandene Diateichismata finden sich in 19 Städten. Gleichzeitig wurden die wenigsten Diateichismata erbaut (14 Beispiele); bei 4 Siedlungen ist das Verhältnis zwischen Diateichisma und Umfassungsmauer unklar. Diateichismata lassen sich vom 7. bis zum 2. Jhd. v. Chr. in griechischen Siedlungen nachweisen. Bei der chronologischen Verteilung der einzelnen Siedlungen zeigt sich, dass in klassischer und hellenistischer Zeit die meisten Diateichismata errichtet wurden. Innerhalb des griechischen Kulturraumes sind Diatechisma-Siedlungen weit gestreut. In wenigen Gebieten lassen sich Häufungen erkennen: Vermehrt treten nachträglich errichtete Diateichismata im westgriechischen, durch Stadterweiterung entstandene vor allem im nordwestgriechischen Bereich auf. Generell liegt die Funktion von Diateichismata darin, Feinde, die in das Stadtgebiet eingedrungen sind, an einem weiteren Vordringen zu hindern oder bei siedlungsinternen Konflikten als Barrieren zwischen den Streitparteien zu dienen. Trotz der militärischen Funktion verfügt nur eine geringe Anzahl von "militärischen" Diateichisma-Siedlungen über ein Diateichisma, das hier zur Abtrennung von Fluchtbezirken diente. Die überwiegende Mehrzahl an Diateichismata wurde in selbständigen Poleis, sind aber im Gegensatz zu Umfassungsmauern weder Zeichen noch Garant politischer Autonomie. Die Bedeutung von Diateichismata ist in Poleis im griechischen Koloniegebiet aufgrund des Spannungsfeldes unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen von besonderem Interesse. Am häufigsten treten Stadterweiterungen bis zur Mitte des 3. Jhs. v. Chr. auf, die möglicherweise mit den Umsiedlungen größerer Bevölkerungsgruppen in archaischer und klassischer Zeit sowie mit Neugründungen von Städten im Zusammenhang stehen. Im Gegensatz zu den Vergrößerungen des Siedlungsraumes wurde meist durch kriegerische Auseinandersetzungen oder siedlungsinterne Konflikte begründet, in Teilbereichen des westgriechischen Raumes vor allem in der zweiten Hälfte des 5. Jhs v. Chr. der Siedlungsraum verkleinert. Diateichismata verändern das Stadtbild nachhaltig und verfügen durch ihre prominente Stellung innerhalb des Stadtgebietes auch über repräsen
Physical Description:1 electronic resource (248 p.)
ISBN:oapen_437145
Access:Open Access