Römische Klassik und griechische Lyrik Transformationen der Archaik in augusteischer Zeit

Dass die römischen Dichter poetischer Kleinformen (also vor allem Lyrik, Elegie und Epigramm) von Catull bis Ovid auf griechische Modelle rekurrierten, die mehr als ein halbes Jahrtausend vor der eigenen Zeit und unter völlig anderen politischen und gesellschaftlichen Verhältnissen entstanden sin...

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Main Author: Mundt, Felix (auth)
Format: Electronic Book Chapter
Published: München C.H.Beck 2018
Series:Zetemata
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520 |a Dass die römischen Dichter poetischer Kleinformen (also vor allem Lyrik, Elegie und Epigramm) von Catull bis Ovid auf griechische Modelle rekurrierten, die mehr als ein halbes Jahrtausend vor der eigenen Zeit und unter völlig anderen politischen und gesellschaftlichen Verhältnissen entstanden sind, ist für die Klassische Philologie eine selbstverständliche und auf den ersten Blick wenig aufregende Tatsache. Die Forschung des 20. Jahrhunderts interessierte sich vornehmlich für die formale und ästhetische Dimension dieses Aneignungsprozesses: Horaz lernte gewissermaßen durch das gründliche Studium von Sappho und Alkaios, wie man gute lyrische Gedichte schrieb. Die vorliegende Studie nimmt diesen Vorgang nicht als selbstverständlich hin, sondern untersucht für besonders relevante Themen (Liebe, Symposium, Gesang, Politik) und Autorenpersönlichkeiten (Sappho, Archilochos, Pindar), welches spezifische Potenzial römische Autoren in den griechischen Texten sahen und wie sie ihre Prätexte auch dafür nutzten, eine kritische Distanz zur eigenen Gegenwart aufzubauen. 
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