"Nicht totmachen" - Demenz, Sterben, Sterbenwollen

2020 wurde das Verbot der geschäftsmäßigen Sterbehilfe in Deutschland für verfassungswidrig erklärt. Das Recht auf Leben schließe auch die Freiheit ein, sich dieses zu nehmen und dabei auf freiwillige Hilfe Dritter zurückzugreifen, argumentierte das Bundesverfassungsgericht damals. Es wurde jed...

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Main Author: Dipl.-Soz. Maren Ewald BA (Author)
Format: Book
Published: eRelation AG, 2024-06-01T00:00:00Z.
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Description
Summary:2020 wurde das Verbot der geschäftsmäßigen Sterbehilfe in Deutschland für verfassungswidrig erklärt. Das Recht auf Leben schließe auch die Freiheit ein, sich dieses zu nehmen und dabei auf freiwillige Hilfe Dritter zurückzugreifen, argumentierte das Bundesverfassungsgericht damals. Es wurde jedoch versäumt, im gleichen Zug einen eindeutigen Rechtsrahmen für Ärztinnen und Ärzte auszuarbeiten - was zur Folge hat, dass sich der assistierte Suizid seit diesem Tag in einer rechtlichen Grauzone befindet (1). Diskutiert wird dabei nicht über die aktive Sterbehilfe, diese ist in Deutschland weiterhin untersagt. Grundsätzlich nicht verboten sind hingegen die passive Sterbehilfe - der Verzicht, der Abbruch oder die Reduzierung eingeleiteter lebensverlängernder Maßnahmen - die indirekte Sterbehilfe -, in deren Rahmen Medikamente eingesetzt werden, die eine verminderte oder aufgehobene Bewusstseinslage zur Folge haben - sowie der assistierte Suizid - bei dem ein tödliches Mittel zwar beschafft oder bereitgestellt wird, aber, in Abgrenzung von der aktiven Sterbehilfe, von den Patient:innen selbst eingenommen werden muss.
Item Description:http://doi.org/10.24945/MVF.03.24.1866-0533.2620
1866-0533
2509-8381