Recht als Kultur? Über die Grenzen des Kulturbegriffs als normatives Argument

Die kulturwissenschaftlichen Perspektiven auf das Recht sind vielfältig. Der Band geht vor allem den normativen Verwendungsweisen des ,Kultur'-Begriffs in der Rechtswissenschaft nach - von der neukantianischen Kulturphilosophie bis zum Poststrukturalismus, bei kommunitaristischen und multikult...

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Bibliographic Details
Main Author: Gutmann, Thomas (auth)
Format: Electronic Book Chapter
Published: Nomos Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG 2015
Series:Würzburger Vorträge zur Rechtsphilosophie, Rechtstheorie und Rechtssoziologie
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Description
Summary:Die kulturwissenschaftlichen Perspektiven auf das Recht sind vielfältig. Der Band geht vor allem den normativen Verwendungsweisen des ,Kultur'-Begriffs in der Rechtswissenschaft nach - von der neukantianischen Kulturphilosophie bis zum Poststrukturalismus, bei kommunitaristischen und multikulturalistischen Autoren, in der ,kulturwissenschaftlichen Verfassungslehre' sowie in jenen Ansätzen, denen zufolge das Grundgesetz von einer ,christlichen Kultur' überformt wird. Seine Antwort auf die Frage, was der Begriff der Kultur zur Eigenreflexion des Rechts beitragen kann, lautet: Nichts, außer Verwirrung. Die These von der Kultur als einer Geltungsquelle von Recht ist falsch. Es führt kein Weg von der Kultur zum Rechtssystem oder von kulturellen Werten zum Gehalt juridischer Normen. Der Kulturbegriff kann deshalb am Ende wenig anderes leisten, als die Anforderungen zu unterlaufen, denen rechtliches Begründen genügen muss. Der Autor lehrt Rechtsphilosophie an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster und forscht im dortigen Exzellenzcluster "Religion und Politik".
ISBN:/dx.doi.org/10.5771/9783845271262
9783845271262
Access:Open Access